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Statt häuslicher Quarantäne Ärztegewerkschaft will Corona-Infizierte in Hotels unterbringen

Viele stecken sich mit dem Coronavirus bei Familienmitgliedern an. Die Ärztegewerkschaft schlägt deshalb vor, dass Infizierte ihre Quarantäne auch in Hotels verbringen können. Das hätte mehrere Vorteile.
Foto: Caroline Seidel / DPA

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund plädiert dafür, dass positiv auf das Coronavirus Getestete ihre Quarantäne auch in einem Hotelzimmer verbringen können. Das Angebot solle freiwillig sein und nur für Menschen gelten, die keine oder nur schwache Symptome haben, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Eine solche Regelung könne die Infektion von Familienmitgliedern verhindern und nütze nebenbei auch Hotels und Pensionen, die in der Krise kaum Einnahmen haben. Die Kosten für die Unterbringung müsse der Staat übernehmen.

"Die Zahl derjenigen, die sich zu Hause bei infizierten Familienmitgliedern oder Mitbewohnern anstecken, steigt rapide", sagte Johna. Für viele Infizierte sei es schwer, sich zu Hause zu isolieren. "Wenn man zu viert auf 80 Quadratmetern wohnt, ist es oft kaum möglich, sich wirklich abzusondern. Beengte Wohnverhältnisse gefährden den Erfolg der Quarantäne."

Um das Virus einzudämmen, hatten sich Bund und Länder darauf geeinigt, dass Hotels und andere Unterkünfte vom 2. November an keine Touristinnen und Touristen aufnehmen dürfen. Bürgerinnen und Bürger sind zudem aufgerufen, auf private Reisen, Tagesausflüge und Verwandtenbesuche zu verzichten.

hej/AFP

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